Matcha
Er hat eine intensive grüne Farbe und einen lieblich-süßlichen, in späteren Pflückungen leicht herben Geschmack. Der Tee enthält viele Catechine sowie Carotine und die Vitamine A, B, C und E. Der für Matcha vorgesehene Grüntee wird von Teesträuchern geerntet, die in der Regel vier Wochen vor der Ernte beschattet werden. Dadurch entsteht ein extrem delikates, dunkelgrünes Blatt. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und nach Entfernung aller groben Blattgefäße in Steinmühlen zu feinem Pulver gemahlen.
Matcha gilt als eine besonders edle Teesorte und ist entsprechend teuer. Der Tee sollte immer gut verschlossen sowie kühl und trocken gelagert werden.
Die Zubereitungsart des Matcha wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert in China entwickelt. Wie in der traditionellen ostasiatischen Medizin üblich wurden die Teeblätter als Heilpflanze getrocknet und zu einem feinen Pulver vermahlen. Diese Medizin wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und auch zum Großteil dort konsumiert. Aus dieser Tradition entwickelte sich ein erstes Teeritual der Zen- bzw. Chan-Buddhisten. Der Chan-Buddhismus erreichte durch den Mönch Eisai, welcher auch erstmals Teesamen in größeren Mengen mit sich brachte, 1191 Japan. Während Matcha in China in Vergessenheit geriet, wurde er in Japan im Rahmen des Buddhismus weitergepflegt. Unter dem großen japanischen Teemeister Sen no Rikyu entwickelte sich im 16. Jahrhundert die japanische Teezeremonie. Sen no Rikyu erklärte in seinen Gedichten zum Tee-Weg, wie Matcha richtig zuzubereiten und zu trinken ist.
Originaler Matcha wird ausschließlich in Japan produziert. Berühmte Anbaugebiete sind die Präfektur Fukuoka, Uji, und Nishio; seit einiger Zeit wird er auch in südlicheren Regionen wie Kyushu kultiviert und produziert. Matcha wird aus voll beschatteten Blättern hergestellt. Das bedeutet, dass die Blätter vor der Ernte mit lichtundurchlässigen Netzen bedeckt werden, um die Qualität durch eine Verlängerung der Reifezeit zu steigern. Der Tee wird gedämpft, getrocknet und gebrochen, sodass sich Stängel und Blattadern vom Blattgewebe lösen und anschließend durch ein Luftzugverfahren voneinander getrennt werden. Für den Matcha findet nur das feine Blattgewebe Verwendung. Daraus entsteht der sogenannte Tencha, der dann auf Granitmühlen vermahlen wird, um eine feinstmögliche Körnung zu erreichen. Um rund 30 Gramm Matcha-Pulver zu produzieren, benötigen die traditionellen Granitsteinmühlen eine Stunde.
Hochwertiger Matcha-Tee (Teezeremonien-Qualität) wird als Heißgetränk zubereitet. Dabei platziert man ca. 1 Gramm Matcha in einer Schale (Matcha-Teeschale oder gleichwertiges Gefäß), übergießt es mit ca. 80° C heißem Wasser und schäumt es mit einem Bambusbesen (Chasen) auf. Eine genaue Zubereitungsanleitung finden Sie hier auf unserer Seite. In der japanischen Teezeremonie gibt es neben der Zubereitung starken Tees, koi-cha (濃茶), mit viel Teepulver und wenig Wasser auch die Zubereitungsart des dünnen Tees, usu-cha (薄茶), bei dem Matcha mit entsprechend viel Wasser aufgebrüht und gerührt wird.
Als Zutat in unterschiedlichsten Speisen und Getränken ist Matcha seit langem fester Bestandteil der japanischen Küche. Klassische Beispiele sind der Einsatz von Matcha in Milchmisch- oder Fruchtsaftgetränken, Joghurt, Eiscreme oder Schokolade. Ebenfalls wird Matcha als Zutat für Sorbets, Macarons, Kekse oder Brownies verwendet. Matcha wird auch verwendet, um Blatt-Tees zu veredeln. Traditionell macht man dies mit drei Teesorten: Sencha, Kukicha und Genmaicha. Beim Matcha-iri Sencha wird dem Sencha ein wenig Matcha beigefügt. Die Teeblätter erhalten ein leicht flauschiges Aussehen. In der Tasse ist die grüne Färbung dieses Tees intensiver als bei herkömmlichem Sencha. Matcha-iri Kukicha ist ein Stängeltee (Kukicha), vermengt mit etwas Matcha. Das Ergebnis ist ein dunkelgrüner, süßlicher Tee mit einem intensiven frischen Aroma. Matcha-iri Genmaicha besteht aus geröstetem Reis (Genmaicha), Sencha und etwas Matcha-Tee.
Matcha wird vermehrt auch als Rohstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet. In Japan, in den USA und auch in Deutschland werden industriell Matcha-Eiscreme, Matcha-Schokoladen und Matcha-Fertigmischungen produziert.
Matcha verliert durch Oxidation im Kontakt mit dem Luftsauerstoff schnell an Qualität und sollte daher möglichst rasch verzehrt werden. Durch Lagerung im Kühlschrank und luftdichte Verpackung verlängert sich die Lebensdauer des Tees. Der Geschmack von echtem, qualitativ hochwertigem Matcha wird "umami" genannt. Dies bezeichnet ebenfalls den fünften Geschmackssinn.
Die Bezeichnung "Matcha" ist kein geschützter Begriff und bedeutet übersetzt soviel wie "gemahlener Grüntee". Aufgrund der wachsenden Popularität von Matcha wird im Internet oft auch "Grünteepulver" angeboten. Solche Grünteepulver werden aus dem kompletten Teeblatt vermahlen und kommen weder in Qualität, noch in Geschmack und Farbe an original japanischen Matcha heran. Geschmacklich sind Grünteepulver meist herber und weniger vielschichtig als Matcha.
Bitte beachten Sie für Begriffserläuterungen unser Teelexikon und die Informationsseite www.matcha.de.
1 bis 47 (von insgesamt 47)