Ist japanischer Tee radioaktiv belastet?
Japanischer Tee und Fukushima – eine sachliche Einordnung
Auch Jahre nach dem Reaktorunglück von Fukushima hält sich in Teilen der Öffentlichkeit das Gerücht, japanischer Tee – insbesondere Matcha – sei radioaktiv belastet. Doch Gerüchte lassen sich nur durch Fakten aus der Welt schaffen. Hier ist der offizielle, belegbare Stand der Dinge:
Original japanischer Tee und Matcha, die von seriösen Fachhändlern in Deutschland angeboten werden, waren und sind zu keiner Zeit radioaktiv belastet.
Lebensmittelexporte aus Drittländern unterliegen regelmäßigen, stichprobenartigen Kontrollen durch Zollbehörden und die zuständigen Veterinärämter. Seit dem Reaktorunfall wurden diese Kontrollen für Importe aus Japan erheblich verschärft. Zusätzlich muss jeder japanische Exporteur eine amtliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen – ausgestellt auf Grundlage unabhängiger Laboranalysen.
Die japanischen Teeanbaugebiete befinden sich ausnahmslos südlich von Tokio – weit entfernt von Fukushima. Das historische Zentrum der Matcha-Produktion liegt in Uji, über 730 km Luftlinie vom Unglücksort entfernt:

Quelle: luftlinie.org
Seit 2011 haben viele Produzenten ihre Anbauflächen zusätzlich weiter nach Süden verlegt – etwa auf die Insel Kyūshū. Kagoshima, eines der heutigen Hauptanbaugebiete für Matcha, liegt über 1.100 km Luftlinie von Fukushima entfernt:

Quelle: luftlinie.org
Zwar sind auch solche Distanzen prinzipiell überwindbar für radioaktive Partikel, doch deren Ausbreitung erfolgt nicht gleichmäßig in alle Richtungen. Sie hängt vielmehr von lokalen Wind- und Meeresströmungen ab.
Die Schweizer Plattform meteocentrale.ch hat dazu wissenschaftlich fundierte Visualisierungen veröffentlicht.
Verteilung der Emissionen in drei Höhenlagen (10 m, 500 m, 1.500 m über dem Meeresspiegel):
Prognostizierte Windrichtungen in 10 m Höhe über dem Boden:
Quelle beider Videos: meteocentrale.ch
Diese wissenschaftlich basierten Darstellungen zeigen deutlich: In den Regionen, in denen japanischer Tee angebaut und Matcha produziert wird, ist keine relevante radioaktive Belastung nachweisbar.
Japanischer Tee war und ist auch nach Fukushima uneingeschränkt unbedenklich.