Cultivars: Die Vielfalt im japanischen Tee entdecken

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Über Cultivar

In der vielfältigen Welt des japanischen Tees spielt der Begriff Cultivar eine zentrale Rolle, der tief in die Kunst und Wissenschaft der Teekultivierung eingebettet ist. Der Begriff selbst bezeichnet die speziellen Züchtungen von Teepflanzen (Camellia sinensis), die aufgrund bestimmter Eigenschaften selektiert und kultiviert werden. Diese Eigenschaften reichen von Aroma und Geschmack über Resistenz gegen Krankheiten bis hin zur Anpassungsfähigkeit an Klimaveränderungen.

Ein herausragendes Beispiel eines Cultivars ist Yabukita, der dem Landschaftsbild Japans seinen grünen Stempel aufdrückt. Etwa 75% der japanischen Teeproduktion basieren auf diesem Cultivar, dank seines ausgewogenen Geschmacksprofils und seiner hohen Ergiebigkeit. Yabukita wurde im Jahr 1908 von Hikosaburo Sugiyama gezüchtet und ist seither ein Maßstab für Teequalität in Japan.

Ein weiteres bemerkenswertes Kultivar ist Okumidori, bekannt für seine tiefgrüne Farbe und sein reiches Aroma. Dieser Cultivar reift etwas später als Yabukita und bietet damit eine gewisse Flexibilität in der Erntezeit. Okumidori verzaubert den Gaumen durch seine angenehme Süße und die vollmundigen, umami-betonten Nuancen, die besonders in der Zubereitung von Gyokuro oder hochwertigen Sencha-Tees geschätzt werden.

Das Verständnis für die Unterschiede zwischen den einzelnen Cultivars ist für Teebauern von entscheidender Bedeutung. Neben geschmacklichen Aspekten müssen sie auch das Klima, die Bodenbeschaffenheit und die Anbauhöhe berücksichtigen, um die bestmöglichen Wachstumsbedingungen für ihre Pflanzen zu schaffen. Diese sorgfältige Abstimmung resultiert in einer bemerkenswerten Vielfalt an Aromen, die der japanische Tee bietet.

Auch im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und ökologischen Anbaumethoden gewinnen Cultivars immer größere Bedeutung. In Reaktion auf den zunehmenden Druck durch Klimawandel und Ressourcenschonung werden neue Varianten gezüchtet, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten und anspruchsvoller in der Pflege sind. Cultivars wie Saemidori und Asatsuyu sind hierfür gute Beispiele, weil sie nicht nur einen reichen Geschmack bieten, sondern auch ressourcenschonend kultiviert werden können.

Die Kunst der Cultivar-Züchtung ist eine harmonische Verbindung von Natur und menschlichem Können, in der Wissenschaft und Tradition aufeinandertreffen. Jeder Cultivar ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Hingabe, die in jeden Schluck Tee fließen und unser Tee-Erlebnis auf eine neue Stufe heben. Japonische Cultivars sind ein Testament für die Vielfalt und Raffinesse der Teekultur, in der sich jahrhundertelange Erfahrung mit der Fähigkeit zur Innovation vereinen.