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Beschattung

Die Anbauflächen für Grüntee befinden sich oftmals in der prallen Sonne. Zur Beschattung der dort wachsenden Teesträucher werden Netze verwendet, deren japanischer Name „Kabuse“ lautet. Tees, die aus den Teepflanzen produziert werden, die vorab beschattet wurden, werden daher als Kabuse Cha (Kabuse = Netz, Cha = Tee, also „Netz-Tee“) bezeichnet.

Vor der Ernte im Frühling werden die Netze über den Sträuchern angebracht, um sie vom Sonnenlicht abzuschirmen. So entwickeln die Blätter etwas Süße, ohne dabei bitter zu sein und es bilden sich zusätzlich intensivere Aromen heraus. Die Beschattungsdauer und -intensität variiert je nach Teesorte. Neben Netzen kommen auch Bambus-, Schilf- oder Reisstrohmatten bei der Beschattung zum Einsatz.

Neben der Beschattungsdauer gibt es zusätzlich auch Unterschiede in der Beschattungsintensität. Kabusecha wird klassischerweise halb-beschattet. Die Netze lassen ca. 50% des Sonnenlichts durch. Dies entspricht etwa der natürlichen Beschattung der wilden, nicht domestizierten Teepflanze, da diese in aller Regel unter Bäumen bzw. im Wald wächst und hier die Beschattung durch das Blätterdach der Bäume auf natürliche Weise hergestellt wird.

Teepflanzen, aus denen später Gyokuro oder Matcha produziert wird, werden hingegen voll beschattet. Die Abdunkelung beträgt hier bis zu 95%. Durch den Entzug des Sonnenlichts bilden die Pflanzen damit sehr viel Chlorophyll und werden sehr dunkelgrün.

Teepflanzen so stark vor der Ernte zu beschatten, um hochwertigste Tees zu produzieren, verlangt jahrelange Erfahrung und viel Wissen der Teebauern, damit die Pflanzen nicht durch den Entzug des Sonnenlichts eingehen.

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